5 Gründe für christliche Coworking-Spaces

von | Sep 14, 2021

Für viele Coworker erscheint die Kombination aus Coworking und Kirche zunächst fern. Dies liegt daran, dass es in der Vergangenheit schlicht und ergreifend kaum bis gar keine Berührungspunkte gab. Unter genauerer Betrachtung der Thematik lassen sich durchaus viele Überschneidungen zum Kern des gemeinschaftlichen Arbeitens, gemeinsamen Austauchens und gegenseitigen Unterstützens finden.

Haben sie digitale Verkündigungsformate in irgendeiner Weise angeboten/fortgeführt? Quelle: midi-Studie, S. 24.

Wir haben fünf Gründe zusammengetragen, warum christliche Coworking-Spaces für Coworker interessant sind:

Spirit – Coworker:innen arbeiten achtsam miteinander. Trotz unterschiedlichster Kontexte sind sie offen für Fragen und Ideen der anderen. Der Raum spiegelt den Geist der Offenheit, der Gemein-schaft, der Kreativität und der Vielfalt wieder. Als Coworker:in kann ich zusammen in einer motivierenden Atmosphäre zusammenarbeiten.

Sinn – Coworker:innen sind mehr als andere offen, über die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit ins Gespräch zu kommen. Ein kirchlicher Ort lädt dazu ein, dieser Frage Raum zu geben und mit anderen zu diskutieren. Wer mag, nimmt Impulse der christlichen Spiritualität. In einem christlichen Coworking-Space arbeite ich an einem Ort, an dem es nicht nur um Arbeit geht, sondern auch um Sinn.

Nachhaltigkeit – Kirchengemeinden wollen die Schöpfung bewahren und setzen sich für Nachhaltigkeit ein. Dazu gehört auch, eigene Räume mit anderen zu teilen. Bei allem Respekt vor kirchlichen Räumen: Sie wollen und sollen genutzt werden. Als Nutzer:in kann ich die Atmosphäre kirchlicher Gebäude genießen. Hier verbinden sich Zukunftsorientierung und Geschichte.

Vernetzung – Beim Coworking begegnen sich Menschen über Branchen und Glaubenszugehörigkeit hinaus. Das sorgt für mehr Austausch – aus der Diversität entsteht Kreativität. Anregende Begegnungen schaffen einen neuen Zugang zur Kirche. Als Nutzer:in kann ich über das Coworking hinaus Gemeinschaft erleben und im Netzwerk der Gemeinde neues entdecken.

Synergie – Kirchengemeinden können ihre Coworking-Spaces mit ihrer sonstigen Infrastruktur verknüpfen: Vielleicht kann das Kind im christlichen Kindergarten der Gemeinde betreut werden? Mit den eigenen Eltern noch kurz beim Seniorennachmittag eine Tasse Kaffee trinken? Und nach der Arbeit probt der Chor? Vieles ist denkbar.

Inhaltliche und gestalterische Beispiele für christliche Coworking-Spaces

Im deutschsprachigem Raum gibt es bereits einige gelungene Konzepte für christliche Coworking-Spaces, die sich in kirchlicher Trägerschaft befinden. Beispiele hierfür sind

AMOS IT zu Besuch im Kairos13

Neben der Bereitstellung eines modernen Arbeitsplatzes mit Internet und Kaffee, konzentrieren sich bisherige Konzepte auf das, was Kirche besonders gut kann: Die Förderung der Gemeinschaft und des sozialen Miteinanders. So richten sich die Angebote besonders an Social Entrepreneurs und bauen ein zielgerichtetes Netzwerk um das Arbeitsangebot auf. Neu ist dabei die Komponente, dass sich Kirchengemeinden mit Social Hubs, Innovationszentren, Workshops und Veranstaltungsreihen einen Ort der Innovation schaffen.

Daneben gibt es weitere Ansätze, die sakralen Gebäuden durch die Schaffung von Coworking-Spaces eine neue Nutzung verleiht. Beitreiber ist hier nicht unbedingt eine Kirchengemeinde.

Eine Übersicht zu bereits bekannten christlichen Coworking-Spaces gibt es auf der Webseite, die aus dem #GLAUBENgemeinsam Hackathon 2021 entstanden ist. Zudem ist 2022 frisch das Buch “Coworking: aufbrechen, anpacken, anders leben” im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag erschienen mit weiteren zahlreichen Anregungen, Beweggründen und Chancen für christliches Coworking.

Grundvoraussetzungen für christliche Coworking-Spaces

Neben all den Potenzialen ist es wichtig darauf einzugehen, was die Grundvoraussetzung für die Schaffung christlicher Coworking-Spaces sind:

  • Offenheit und Identifikation der Gemeinde vor Ort (Kirche im Wandel)

  • Festlegung fester Ansprechpartner

  • Bestimmung passender Räumlichkeiten mit sinnvollem energetischen Konzept

  • Machbarkeitsanalyse und Klärung von Kombination und Synergien mit weiteren Angeboten

Zudem müssen die Zuständigkeiten zum Betreiben des Coworkings klar definiert werden:

Nach erfolgter Machbarkeitsanalyse sollte festgelegt werden, ob die Kirchengemeinde weiterhin Eigentümer der Immobilie bleiben soll. Alternativ kann die Immobilie verkauft oder vermietet werden. Für die Finanzierung zur Ausstattung der Räumlichkeiten und Technik ist es je nach Aufstellung möglich, Fördermöglichkeiten in Richtung Struktur, Stadtentwicklung und Digitalisierung in Anspruch zu nehmen.

Diese Fragen lassen sich in einem Beteiligungsprozess klären. AMOS IT hat sich auf Digitalprojekte im kirchlichen Bereich spezialisiert und unterstützt bei der Schaffung der nötigen Infrastruktur und Einbettung in weitere digitale Angebote der Gemeinde.

Danach ist es wichtig, mit einem Startangebot erste Erfahrungen zu machen. Dies kann in Form eines Pilot-Projektes, zeitlich oder saisonal begrenzter Angebote sowie kleine Lösungen, die nach entsprechender Akzeptanz sukzessiv ausgebaut werden können. Ein erfolgreicher christlicher Coworking-Space braucht Kontinuität und Aufbau eines eigenen Netzwerkes.

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